Mittwoch, 2. November 2016

{Rezension} Der Galgenvogel - Antonia Hodgson

Der Galgenvogel

The Last Confession of Thomas Hawkins / übersetzt von Katharina Volk und Sonja Rebernik-Heidegger

Band 2 der Reihe um Thomas Hawkins
Historischer Thriller
464 Seiten
Verlag: KNAUR
Hardcover € 19,99
ebook € 14,99

Erscheinungsdatum: 2. November 2016

Nachdem mich 'Das Teufelsloch' *klick zur Rezi* über die Maßen begeisterte, wollte ich mich natürlich sofort in das nächste Abenteuer mit dem liebenswerten Schurken... äh, ich meinte natürlich: Gentleman Tom Hawkins stürzen!



Der Klappentext

 

London anno 1728: Der schwefelgelb flackernde Schein rußiger Öllampen, Übelkeit erregender Gestank frisch geleerter Nachttöpfe im Rinnstein, und in den schmalen Gassen das Zischen und Fauchen schwarzer Ratten … Durch diese Straßen wird ein gut gekleideter junger Mann zum Galgen nach Tyburn geschleppt. Die Menge am Straßenrand nennt ihn einen Mörder. Er versucht ruhig zu bleiben. Sein Name ist Tom Hawkins, und er ist unschuldig. Irgendwie muss er es schaffen, das zu beweisen, bevor der Strick sich um seinen Hals legt.
Natürlich ist alles seine eigene Schuld. Das Leben war gut, nachdem er dem Schuldgefängnis „The Marshalsea“ entronnen war. Er hätte dem gefährlichsten Kriminellen Londons ja nicht erzählen müssen, dass er "auf Abenteuer aus" sei. Er hätte niemals der Mätresse von King George Hilfe anbieten dürfen. Und vor allem hätte er nie der scharfsinnigen und berechnenden Queen Caroline trauen sollen. Sie versprach ihm für sein Schweigen einen königlichen Straferlass – doch letztlich schweigt niemand besser als ein Toter ...

 

Worum geht es also? 

 

Tom Hawkins hat es nicht lange ausgehalten, die Füße still zu halten. Kaum hat er sich von seinem Aufenthalt im Marshalsea-Gefängnis und den Ereignissen dort erholt, befällt ihn an seinem Schreibtisch im Cocked Pistol eine ganz grauenvolle Langeweile und er sehnt sich nach Abwechslung. Man will ja nicht alt und rostig werden, in so jungen Jahren, nicht wahr? Ein paar falsche Wort reichen aus und er soll für den gefährlichsten Verbrecher der Stadt einen Auftrag erledigen. Das kann nicht gut gehen... und ehe er sich's versieht, befindet er sich mitten in einer Mordermittlung. Und weil Tom eben Tom ist - und sich nicht nur mit seinem losen Mundwerk oft in Gefahr bringt - steht er schnell in Verdacht, selbst der Mörder seines gottesfürchtigen Nachbarn zu sein. So muss er alles daran setzen, seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen, ehe ihm der Boden unter den Füßen fortgezogen wird...


Meine Meinung

 

Ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen. Die Autorin schreibt so flüssig und mitreißend, dass man nicht genug bekommt und ganz in diese historisch gut recherchierte und lebhaft geschilderte Geschichte eintaucht.

Tom Hawkins, den Ich-Erzähler seines eigenen Schicksals, muss man - trotz seiner kleinen Fehlerchen - einfach lieben. Er hat einen köstlichen Sinn für Humor und seine Selbstgespräche und Gedankengänge entlocken einem unweigerlich ein Schmunzeln nach dem anderen.
Seine Liebste, Kitty Sparks, die wir schon aus dem ersten Band kennen, hält ihn ganz schön in Atem und schafft es, dass der Leser sie unweigerlich in sein Herz schließt. (Allein die Dialoge der beiden!)
Und mit dem jungen Sam Fleet hat Antonia Hodgson einen weiteren spannenden Charakter geschaffen, bei dem man sich ständig fragt, woran man denn nun ist.

Der Krimi ist wahnsinnig spannend, weil man irgendwann so verzweifelt nach dem Schuldigen sucht, dass man jeden verdächtig und sich die wildesten Motive und Tathergänge einfallen lässt. Man konnte mitraten und den ein oder anderen Erfolg verbuchen, um sich wie ein Detektiv zu fühlen, doch Antonia Hodgson wartet wie immer mit genug Überraschungen und Wendungen auf, damit niemals Langeweile aufkommt!

Die Kulisse ist perfekt ausgearbeitet und man folgt Tom, Kitty und Sam durch den Palast der Königin und in die schmutzigen Gassen Londons, ohne zu bemerken, dass es nur Worte in einem Buch sind und einem nicht wirklich der Gestank der Gosse in die Nase fährt. Antonia Hodgson hat ein Gespür dafür, Fantasie mit Historie zu verweben und den Leser damit in den Bann zu ziehen.

 

 

Ein paar Worte zum Autor


Antonia Hodgson wurde in Derby (England) geboren und studierte Englische Literatur an der Universität von Leeds. Sie arbeitet seit über 15 Jahren in der Verlagsbranche und ist derzeit Chefredakteurin bei Little, Brown UK.

Wenn Sie nicht selber schreibt oder Game of Thrones schaut, sitzt sie in der British Library und liest Mordgeständnisse aus dem 18. Jahrhundert. Daraus folgte die Idee zu ihrem ersten Roman The Devil in the Marshalsea.

Hier geht's zur Seite des Knaur-Verlages über die Autorin!



 

 

 

Bewertung und mein Fazit

 

Wahnsinnig tolle Charaktere, eine spannende Geschichte, ein mitreißender Schreibstil und Humor der feinsten Art machen diesen Roman zu einem absolut lesenswerten Thrillergenuss! Ich freue mich schon wahnsinnig auf den nächsten Band... aber wird es einen geben? Oder landet Tom doch noch am Galgen? Lest selbst!




 

Begleitet Thomas Hawkins zum Galgen, werte Damen und Herren. Für die Geschichte, die er auf dem Weg dorthin zu erzählen hat, lohnt sich jeder Schritt der langen Wanderung nach Tyburn!




Mein herzlicher Dank geht an den Knaur-Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung bleibt davon unberührt!

3 Kommentare:

  1. Liebe Nicki!

    Vielen Dank für das Lob. Ich schau gleich bei dir rein! :D

    Schöne Grüße!

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  2. Hey,

    tatsächlich ist das die erste Rezension, die ich zu diesem Buch entdecke, deshalb musste ich sie doch gleich mal lesen. "Der Galgenvogel" habe ich nämlich zum Geburtstag von einer Freundin geschenkt bekommen, die sich in der Buchhandlung hat beraten lassen und obwohl ich normalerweise eigentlich immer ungefähr weiß, welche Bücher aktuell auf den Markt kommen, habe ich von diesem Buch noch nie etwas gehört geschweige denn gesehen.

    Deine tolle Rezi macht mir gleich direkt Lust darauf! Ich bin ja immer ein Fan von spannenden Kriminalfällen, wo man bis zum Ende braucht, um den Schuldigen zu finden. Noch dazu Protagonisten mit Charakter, was will das Leserherz mehr?

    Viele liebe Grüße,
    Kathi

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    1. Ha jetzt weiß ich, warum mir das Buch nichts gesagt hat: Es ist schon 2016 erschienen, da habe ich mich noch nicht so intensiv mit Neuerscheinungen und vor allem nicht mit historischen Romanen bzw. Krimis beschäftigt. :D

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