Dienstag, 13. November 2018

{Rezension} Lili Hayward: Weihnachten auf Samtpfoten

Weihnachten auf Samtpfoten 
Lili Hayward

The Cat of Yule Cottage / aus dem Englischen von Susanne Keller

Weihnachtlicher Roman
256 Seiten

Verlag: Piper
Taschenbuch: 10,00€
eBook: 9,99€

Erscheinungsdatum: Oktober 2018






Klappentext


Ein schnurrend schöner Advent

Um ihren Roman bis Weihnachten fertigzustellen und die Trennung von ihrem Freund zu verarbeiten, mietet sich die junge Autorin Jess ein kleines Cottage in Cornwall. Tagsüber stöbert sie durch das Haus und seine Vergangenheit, nachts schreibt sie ihren Roman. Dabei leistet ihr Stubentiger Perrin Gesellschaft, der im Cottage residiert und wie ein König durch die Räume stolziert. Doch seine Zukunft ist in Gefahr, denn um das Cottage und seine Ländereien tobt ein alter, erbitterter Streit. Jess kämpft für Perrins Zuhause – und bekommt tatkräftige Unterstützung von einem sehr attraktiven Nachbarn …


Eigene Meinung


Von Anfang an zieht einen die Geschichte in ihren magisch-atmosphärischen Bann. Genau wie Jess spürt auch der Leser sofort, dass es mehr mit dem geheimnisvollen Cottage mit dem klangvollen Namen Enysyule auf sich hat, als die Staubschicht des alten Gemäuers zu verschleiern sucht. Mit synästhetischen Beschreibungen entsteht ein intensives Bild eines Ortes, wo die Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes lebendig ist …

So ganz erklären, wie sie nun an diesem verstaubten, seltsamen Ort gelandet ist, kann es sich Jess nicht. Lag es an der unverhüllten Provokation eines eigentlich liebenswürdig verschrobenen Dorfbewohners, der die Unverfrorenheit besessen hat zu behaupten, Jess würde es keine Nacht in dem Cottage aushalten? Oder war es nicht vielmehr die rätselhafte Anziehungskraft von Enysyule, die sie insgeheim angelockt hat? Denn trotz aller Kuriositäten, die sich in und um das Cottage ereignen, baut Jess eine besondere Verbindung zu diesem geschichtsträchtigen Stück Land auf, an dem so viele vergangene Erinnerungen hängen — gute wie böse.

Diesen Ort zu entdecken, sein Geheimnis zu ergründen, bedeutet nicht zuletzt, ihr liebgewonnes Zuhause zu verteidigen, das in die falschen Hände zu fallen droht. Nur wer die Vergangenheit versteht, kann die Zukunft retten.

Tatkräftige Unterstützung bekommt Jess nicht nur von den charmanten Dorfbewohnern und besagtem attraktiven Nachbarn, sondern auch von Perrin — der eigenwilligen Haus- und Hofkatze des Cottage. Man muss sie einfach gernhaben!

Überraschenderweise erweist sich die Liebesgeschichte zwar als wunderschönes Extra, aber sie steht keinesfalls im Fokus der Geschichte. Vielmehr geht es vordergründig um die Beziehung zu einem Ort mit einem besonderen Gedächtnis.

„Geschichten sind unsere Geschichte und unsere Geschichte besteht aus Geschichten.“ (S. 151)

Geschichten werden an diesem Ort auf wundersame Weise lebendig. Sie leben fort in dem Land, das von alten wie neuen Erinnerungen geprägt ist, und von den Menschen, die eine besondere Verbindung, eine Art Seelenverwandtschaft zu diesem Ort spüren.


Insider-i-Tüpfelchen für Podcast-Hörer


Neben Weihnachten spielt Halloween, zumindest zu Beginn der Geschichte, eine entscheidende Rolle. Die mystisch angehauchte Grundstimmung harmoniert ganz wunderbar mit dieser schaurigschönen Zeit im Jahr. So findet die lokale Halloweenparty in einem altehrwürdigen Herrenhaus statt, das folkloristisch traditionelle Deko zu diesem Anlass auffährt — und zwar in Form von geschnitzten Steckrüben, also der ursprünglichen Jack O’Lantern. Ihr wisst nicht, was es damit so alles auf sich hat? Dann hört doch unbedingt mal in unseren Podcast rein! In der ersten Folge ist nämlich Halloween das Thema der Stunde.


Bewertung und Fazit


Eine Weihnachtsgeschichte, wie ich sie gefunden habe, ohne zu wissen, dass ich sie gesucht habe! Ein weihnachtlich märchenhaftes wie magisches Leseerlebnis, das einen mit seinem besonderen Charme sofort einwickelt und keine Sekunde mehr loslässt. Ich bin verzaubert und zutiefst gerührt. Wow!


Magisch — geheimnisvoll — fesselnd!  


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