J. Jefferson Farjeon
Mystery in White / übersetzt von Eike Schönfeld
Kriminalroman
282 Seiten
Verlag: Klett-Cotta
Taschenbuch € 14,95
ebook € 9,99
Erscheinungsdatum: 30. Oktober 2017 - Erstveröffentlichung 1937
"Unser Freund Mr. Thomson niest sich noch den Kopf weg. Nicht dass das Fehlen seines Kopfes an seiner Nützlichkeit sehr viel ändern würde -"
Der Klappentext
Trotz heftigen Schneefalls hat eine skurrile Ansammlung von Reisenden London am Weihnachtstag pünktlich verlassen. Auf offener Strecke bleibt der Zug jedoch im Schnee stecken. Die Passagiere beschließen daraufhin nach und nach, ihr Abteil zu verlassen und sich zum nächsten Dorf durchzuschlagen. Auf dem Weg stoßen sie auf ein scheinbar verlassenes Cottage – obwohl die Tür offen steht und es hell erleuchtet ist. Doch dies ist nicht das einzige Geheimnis, das das Haus birgt und nur zu einem hohen Preis offenbart. Wenn der Schneesturm schließlich nachlässt, werden vier Personen das Weihnachtsfest nicht überlebt haben.
Meine Meinung
Meine Güte, war das ein Knaller! Meine Erwartungen waren hoch und wurden noch übertroffen, denn der Autor weiß es wirklich, den Leser zu unterhalten.
Die Charaktere waren so vielfältig in ihren Macken und Stärken, in ihren Handlungs- und Denkweisen, dass es eine wahre Freude war, jeden von ihnen zu begleiten.
Allen voran ist da Mr. Edward Maltby von der Königlich-Parapsychologischen Gesellschaft, der in seiner großen Weisheit stets in Rätseln spricht und die Situation meist in den Händen hält. Ihm gegenüber ein alter Nörgler, der auf jede Anmerkung ein 'Quatsch' parat hat und der heimlich die Revuetänzerin Jessie anbetet, die ihr ganz eigenes Los zu tragen hat und die Geschichte mit den Einträgen in ihr Tagebuch bereichert. Daneben sind da noch Lydia mit ihrem herrlichen Sarkasmus und ihr Bruder David mit dem nervigen Beschützerinstinkt und dem damals üblichen Glauben, Frauen gehören behütet und beschützt. Am Rande gibt es auch noch Mr. Thomson ohne p, der zur Handlung auf seine ganze eigene Weise beiträgt, die einem Lachtränen in die Augen treiben können.
Im Laufe des Romans stoßen noch weitere Personen dazu, aber hier überlasse ich es Mr. Farjeon, sie dem Leser vorzustellen.
Obwohl es ein Kriminalroman ist, der einen fragen lässt, ob man es doch nicht eher mit Mystery (in White) zu tun hat, bis die geniale Auflösung naht, musste ich alle paar Seiten lachen, weil die Charaktere einfach urkomisch waren - manche gewollt, manche ungewollt.
Geheimnis in Weiß ist in Wahrheit viel mehr als ein Krimi. Es ist ein Stück in 27 Kapiteln, ein humorvolles Werk, dessen Schaffer intelligent mit der Sprache spielt und einen am Geschehen teilhaben lässt, als würde man durch die Augen eines Bildes überm Kaminsims das Tun der Protagonisten beobachten.
Hallo
AntwortenLöschenMir hat dieser Klassiker auch sehr gut gefallen. Du hast vollkommen Recht: EIN KNALLER!
Eine schöne Besprechung von dir. Gerne verlinke ich sie bei meiner.
Liebe Grüße,
Gisela
Liebe Gisela!
LöschenIch freu mich wie irre über deinen Kommentar *lach* :D
Tausend Dank für die Verlinkung. Ich werde deine superschöne Rezi auch gleich verlinken.
Schöne Grüße!
Du hast aber auch irre gut geschrieben! Besonder das, mit über den Kaminsims schauen finde ich total treffend. Schau mal, ich weiß nicht ob der auch so gut ist. Hab ih bereits auf dem Reader. Bald weiß ich mehr: Hier
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Gisela
Jetzt werd ich rot *hihi* Vielen Dank!
LöschenGeheimniss in Rot hab ich auch schon gelesen. Ich muss sagen, mich konnte es nicht so überzeugen. Es war eine nette Geschichte, aber irgendetwas hat einfach gefehlt. Meine Rezension dazu kommt eh bald. Bin gespannt, ob das Buch bei dir besser punkten kann :)
Liebe Grüße!
ich mag deinen Blog
AntwortenLöschen