Steve Hamilton
The Second Life of Nick Mason / übersetzt von Karin Diemerling
Band 1 der Reihe um Nick Mason
Thriller
336 Seiten
Verlag: Droemer TB
Taschenbuch € 14,99
ebook € 12,99
Erscheinungsdatum:1. März 2017
"Aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet, ist es ein rein geographisches Problem."
Der Klappentext
Nick Mason war immer ein sauberer Gangster - soweit das in seinem Gewerbe möglich ist. Bis einer seiner Kumpels einen verdeckten Ermittler erschoss. Nick hielt sich an den Ehrenkodex, verriet seinen Komplizen nicht und ging in den Bau. Totschlag, Mindeststrafe: 25 Jahre. Im Gefängnis wird Darius Cole, der Pate von Chicago, auf ihn aufmerksam und macht ihm ein verlockendes Angebot: Nick soll Coles Mann für besondere Aufgaben werden, sein Ausputzer - und dafür wird er ihn raushauen. Und so ist Nick nach fünf Jahren wieder draußen. Eigentlich könnte er jetzt sein Leben in Freiheit genießen. Wenn da nicht dieses Handy wäre, das man ihm bei der Rückkehr nach Chicago überreicht hat. Wann wird es das erste Mal klingeln?
Meine Meinung
Dieser Thriller war für mich persönlich ein ziemlicher Reinfall. Anfangs ging es vielversprechend los, mit den kleinen Andeutungen, wie das nun alles kam und was genau passierte. Auch Nicks Kodes war interessant und teilweise zum Schmunzeln, doch meine Freude am Buch wurde schnell getrübt. Ich habe mich nicht unterhalten gefühlt, sondern wurde stetig mit Altbekanntem konfrontiert. Der Roman hat es nicht geschafft, etwas Neues zu bieten und leider auch nicht, das Altbewährte aufzupeppen. Es gibt keine besonderen oder liebenswerten Charaktere (bis auf Marcos Quintero) und die Handlung plätschert, obwohl sie vor Action nur so strotzt, vor sich hin, ohne den Leser zu fesseln.
Der Autor versucht, die Spannung zu halten, indem er einem nur langsam näherbringt, was damals in der verhängnisvollen Nacht am Hafen eigentlich passiert ist und indem er abwechselnd aus Nick Masons Sicht und aus jener des Detectives Frank Sandoval schreibt. Letzterer brachte Ersteren ins Gefängnis und ist nicht begeistert, dass Mason wieder auf freiem Fuß ist, obwohl er noch zwanzig Jahre abzusitzen hätte. Sandoval war bedauerlicherweise genauso unsympathisch wie alle anderen Charaktere.
Auch ein paar andere Sichtweisen (wie etwa jene des Chicagoer Paten Darius Cole) werden eingestreut, aber keiner einzigen Person kommt man wirklich näher. Gerade der Protagonist, Nick Mason, wirkt so eindimensional und merkwürdig, dass man keinen Bezug zu ihm findet. Man kann keine seiner Empfindungen nachfühlen, weder die Positiven noch die Negativen. Einzig in einer bestimmten Szene mit seiner Tochter konnte ich etwas mit ihm mitleiden, obgleich er sich auch da seltsam distanziert und emotionslos, fast schon leer, präsentierte.
Alle Frauen im Buch sind ausnahmslos entweder nervig, irre oder so klischeehaft beschrieben, dass man sich schlichtweg nicht mit ihnen identifizieren kann - und es auch gar nicht möchte.
Der Schreibstil des Autors ist dafür kurz und knackig, teilweise etwas abgehackt, wie zum Beispiel, während einer Beschreibung der Umgebung. Ein bisschen Flair brachte er dann mit dem Thema 'North und South Side Chicagos' ein.
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