Mavis Doriel Hay
The Santa Claus Murder / übersetzt von Barbara Heller
Kriminalroman
298 Seiten
Verlag: Klett-Cotta
Taschenbuch € 15,00
ebook € 11,99
Erscheinungsdatum: 20. Dezember 2017 - Erstveröffentlichung 1936
In jeder Phase seines Lebens studierte er die dazu passende Rolle ein und legte sich das entsprechende Auftreten zu. Nie aber versuchte er auch nur, Vater dieser Familie zu sein; wahrscheinlich war er der Meinung, wir hätten unseren Part als Mitglieder der Familie in seinem Kopf zu spielen.
Der Klappentext
Tante Mildred hat es schon immer geahnt: Die
Verwandtschaft an Weihnachten zu versammeln ist keine gute Idee. Als der
Familienpatriarch mit einer Kugel im Kopf gefunden wird, entbrennt an
der festlichen Tafel ein Streit um sein Erbe. Dieser neuentdeckte
Klassiker von Mavis Doriel Hay ist ein Muss für alle Krimifans und
perfekt geeignet, von den eigenen Familiendramen an Weihnachten
abzulenken.
Meine Meinung
Wie der Klappentext schon verrät, trifft sich Großfamilie Melbury an den Weihnachtsfeiertagen, um sie gemeinsam 'zu feiern' und hintergründig ein paar Pluspunkte einzuheimsen, um in Sir Osmonds Testament bedacht zu werden. Den guten Sir hat niemand wirklich lieb und so kommt es, dass erst einmal alle verdächtig erscheinen, als er inmitten des Trubels tot aufgefunden wird.
Die Geschichte um das verhängnisvolle Weihnachten, das keiner der Beteiligten vergessen wird, wird dem Leser von verschiedenen Personen erzählt. Die Verwandschaft um den ermordeten Sir Osmond ist sehr vielfältig und vielschichtig. Es gibt einige Sympathieträger und viele schwarze Schafe, die das Bild authentisch machen und einen lange miträtseln lassen, wie es denn nun gelaufen sein könnte.
Sehr flairig sind die Umgebung und die Moralvorstellungen, die zur Zeit der Erstveröffentlichung passen, die ganze Sache aber leider auch ein wenig steif gestalteten. Die meisten Charaktere waren recht verschlossen und wirkten irgendwie prüde, was sich auf die Handlungen und den gesamten Plot auswirkte. Wer so etwas gerne mag, ist hier genau richtig!
Es gab Intrigen, ein winziges bisschen Romantik (wenn man ein feines Gespür dafür hat) und natürlich passend zum Genre viel Krimi, der schön cozy war. Genau richtig für ein paar Abende vor dem Kamin, oder eine ganze Nacht, wenn man's nicht erwarten kann.
Mir hat dennoch irgendwie das gewisse Etwas gefehlt, was man auch daran merkt, dass ich zu diesem Buch leider nicht viel zu sagen habe. Es hat keine Ecken und Kanten, lässt sich gut lesen und eigent sich perfekt für eine durchgelesene Nacht vor dem Kamin. Der entscheidende Funke ist aber leider nicht übergesprungen. Trotzdem gibt es 4 verdiente Sterne für das angenehme und spannende Lesevergnügen!
Am Rande erwähnt
Mit der Karte vorne und hinten im Buch kam man sich ein wenig vor, als würde man Cluedo spielen. Man konnte genau eruieren, wer sich von wo nach wo in welchem Zeitraum bewegt hat, was ganz spannend war. Leider hatte die deutsche Karte einen Fehler, der bei mir erst mal für Verwirrung sorgte. Da ist nämlich statt dem SALON (DRAWING ROOM) auf der linken Seite ein zweites Esszimmer (Dining Room) verzeichnet. Vielleicht könnte man das in einer nächsten Auflage korrigieren.
Ein paar Worte zum Autor
Mavis Doriel Hay, (1894-1979), verbrachte die meiste Zeit ihres Lebens
in London und bereicherte das Goldene Zeitalter der britischen
Krimiliteratur.
Weitere Rezensionen gibt es bei
Weltenwanderer mit 4 Sonnen
Bewertung und mein Fazit
Ein netter Kriminalroman mit interessantem Setting und einer Familie, die einen wie im Klappentext versprochen tatsächlich von den eigenen Problemen rund um das Weihnachtsfest ablenkt!
Ein schöner Cozy Krimi aus den 40er Jahren!
Huhu :D
AntwortenLöschenDas mit der Karte ist ja echt genial für einen Krimi! :D Dieser hier könnte echt etwas für mich sein, auch wenn Weihnachten schon vorbei ist! :D
Liebe Grüße
Jessi
Hey!
LöschenJa, die Karte ist schon klasse. Wenn man dann auch mal darauf gekommen ist, dass das links eben der Salon sein soll, klappt es auch ganz wunderbar mit dem Ermitteln *lach*
Liebe Grüße!
PS: Ich kann dir auch "Geheimnis in Weiß" ganz stark ans Herz legen. Das hat mich sehr beeindruckt. Auch von Klett-Cotta :)
Guten Morgen.
AntwortenLöschenAuch diesen Klassiker hast du wieder toll beschrieben. Bei mir sind es 5 Sterne geworden. Gerade das Steife hat mir so gut gefallen. Ich könnte mir "Geheimnis in Rot" gut als Theaterstück vorstellen.
Gerne verlinke ich deine Rezi wieder bei meiner.
Falls fu öfter mal Klassiker liest, hättest du Lust mitzumachen? https://lese-himmel.blogspot.de/p/kommt-lasst-uns-einen-klassiker-lesen.html
Die Aktion läuft ohne Zwang. Es werden keine Punkte gesammelt und gibt auch nichts zu gewinnen. Du könntest auch deinen Klassiker nachtragen. Was man schafft das schafft man. Ich würde mich freuen :-)
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Gisela