
Hermann Bauer
Ein Wiener-Weihnachtskrimi
278 Seiten
Verlag: Gmeiner Verlag
ebook € 8,99
Taschenbuch € 10,00
Erscheinungsdatum: Juli 2011 / Neuauflage mit diesem weihnachtlichem Cover Oktober 2017
"Geht nur gleich fort! - Oh Freund, wohin? Wo aus?"
"Zur Türe dort! Und in den Schnee hinaus!", fügte Leopold unbarmherzig hinzu.
Leopold wirft zwei arme Hirten aus dem Café Heller
Der Klappentext
Meine Meinung
Also, DAS war ein wirklich gelungener Krimi! Gleich von der ersten Seite an hat mich die heimelige Kaffeehausatmosphäre in ihren Bann gezogen, weil sie total authentisch und echt beschrieben wurde, sodass ich gar die erste Schale Kaffee riechen konnte, die sich der Oberkellner Leopold aus der Maschine lässt, bevor er morgens das Café Heller aufsperrt und sich mit näselnder Stimme um die Kundschaft kümmert.
"Philosophenpunsch" ist ja der vierte Band der Wiener Kaffeehauskrimis um den guten Leopold, aber es hat meinem Lesevergnügen keinerlei Abbruch getan, dass ich die Vorgänger noch nicht kannte. (Die Betonung liegt auf NOCH, weil ich sie nämlich schon nachbestellt habe *gg*) Man war sofort in der Geschichte und hatte einen guten Überblick.
Der Autor schreibt flüssig, mit kleinen altmodischen, aber irgendwie typisch wienerischen Ausreißern. Sein Wiener Schmäh und Charme kommen gut durch und der bissige Humor lässt einen oft laut auflachen, selbst wenn grad eine Leich' im Schnee liegt.
Die Dialoge und Gespräche, bei denen sich dann auch plötzlich Leute vom Nebentisch einmischen, sind unschlagbar gut geschrieben. Es ist, als wäre man mittendrin und würde lauschen, während man vorgibt, in der Zeitung zu blättern und seine Melange zu trinken.
Der Fall, den Leopold zwischen dem Kampf um ein paar Netsch Trinkgeld und dem Kümmern um die liebe Tante, untersucht, war vielleicht ein wenig übertrieben dargestellt, aber das hat trotzdem super gepasst. Hermann Bauer hat da eine geniale Mischung von "Mundl" und "Sissi" geschrieben - halt bloß in Krimiform und im Kaffeehaus Heller statt beim Mundl daheim oder im Schloss Schönbrunn.
Die Charaktere sind facettenreich und vielfältig. Ich denke da nur an den Inspektor Bollek, Leopolds besten Freund Thomas Korber oder das Muttersöhnchen Franz Jäger. Mein einziger Kritikpunkt sind die Frauen, die vielleicht etwas zu mannstoll sind *lach* Aber darüber kann man bei diesem Lesevergnügen getrost hinwegsehen. Ich will mehr von Leopold!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen